Sisyphus..das ewige Spiel mit der Hoffnung
Jeder weiss wie frustrierend es sein kann wenn man denkt "Ja! jetzt habe ich es geschafft! Ich bin oben angekommen: ) Wir trauen es uns kaum laut zu sagen also flüstern wir leise und etwas verhalten in uns hinein : "Es geht mir gut..."
Denn wir haben Angst, dass die Hoffnung ohne Vorwarnung ins Schleudern gerät und wieder nach unten rollt. Genau deshalb trauen wir uns es nicht laut und deutlich zu sagen "Es geht mir gut!"
Diese Spiel kennen wir doch alle nur zu gut. Wir verlieren den Mut zu Hoffnung aus Angst das Spiel zu verlieren. Wir verlieren den Willen die Hoffnung weiter vor uns her zu schieben weil wir dem Gefühl "es war alles vergebens.." nicht wieder begegnen wollen.
Aber es ist nichts vergebens! Es dauert meist eine Zeit. Wenn wir aber erkennen, dass der Stein jedes Mal weniger tief fällt und früher zum liegen kommet,...dann ist das doch die Bestätigung, dass die Hoffnung stärker geworden ist als die Schwerkraft des Misstrauens ?!
Jahrelang hab ich alles den Berg rauf geschoben, ich hab mich abgequält mit der "Nicht-Akzeptanz" der Tatsache, dass es einfach zum Leben dazu gehört. Ob krank oder nicht, jeder kennt das doch.
Man hofft, dass irgendwann einmal der Moment kommt an dem wir keine Hürden mehr bewältigen müssen. Aber ist es nicht genau dass, was das Leben ausmacht ?! Was uns stärker macht und das Beste aus uns heraus holt?!
Gestern hatte ich eine sehr schwierige und schmerzgeplagte Nacht....
Vor wenigen Monaten wäre noch bin ich nach so einer Nacht aufgewacht und der Tag wäre für mich schon gelaufen gewesen. Ich habe solche Tage dann als "NO Tag" abgestempelt ohne ihm die geringste Chance zu geben ein "guter" zu werden.
Als ich aber diesmal bei meiner täglichen fünfminütigen "Tagebuchführung" sass, schrieb ich Folgendes :
"Harte Nacht - noch immer Schmerzen: ( Aber ! Ich glaube, dass ich langsam drauf komme was es ist und was ich tun kann. Ich bin dankbar für diesen neuen Ansatz den ich aus dieser Nacht heraus holen konnte. Ich bin dankbar für meine Achtsamkeit und hüte sie wie einen Diamanten. Ich bin stolz auf mich und weiss, dass ab morgen eine stetige Besserung zu spüren ist und ich bald wieder Energie spüren werde." 2.11.2018
So eigenartig und schwer nachvollziehbar es sich anhören mag ist Dankbarkeit der Schlüssel zu einem tieferen Verständnis und weniger Angst. Denn wenn wir achtsam schauen und uns selber immer besser kennenlernen, dann haben wir wesentlich mehr Einfluss auf unser Leben als wir uns vorstellen können.
Ein ständig leise plätscherndes Bächlein hat wesentlich weniger Einfluss auf seine Richtung als ein kraftvoll fliessender Fluss. Denn erst die Kraft des Widerstandes und die eigene Erkenntnis über die Kraft des Willens lässt uns alle Hürden durchbrechen.
Wenn wir lernen diese Kraft mit allen Erfahrungen zu nähren wird uns kein Tag, kein Ereignis und kein Schmerz aufhalten. Wir wachsen daran, werden kräftiger und klarer.
Schmerz gehört zum Leben .. aber das Leben gehört uns !
Katharina